Meininger Zeitzeugengespräche vom 30. März bis 1. April 2017 mit dem Thema: „Geraubte Kinder – Deportation von Kindern aus dem besetzten Polen“

Vom 30. März bis 1. April 2017 finden wieder die Meininger Zeitzeugengespräche statt. Das Thema lautet in diesem Jahr „Geraubte Kinder – Deportation von Kindern aus dem besetzten Polen“. Circa 15.000 bis 20.000 polnische Kinder wurden ihren Eltern oder aus Pfegeanstalten weggenommen, um
sie ins Deutsche Reich zu bringen. Ihre Identität wurde verändert, um ihre eigentliche Herkunft zu verschleiern, und sie mussten unter Zwang Deutsch lernen. Manche Kinder waren alt genug, um sich nach dem Krieg daran zu erinnern, was ihnen widerfahren ist. Hier finden Sie einen Flyer:

Programm:
Donnerstag, 30. März, und Freitag, 31. März 2017
Zeitzeugengespräche
mit SchülerInnen an verschiedenen Schulen

Samstag, 01. April 2017, 15.00 Uhr, Aula der vhs Meiningen

Eröffnung der Zeitzeugengespräche und Grußwort: Ulrich Töpfer (Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Meiningen)

Einführung: Dr. Iris Helbing (Historikerin)

Lesung: Jasmin Vollandt (FSJlerin an der CKM) und Isabella Henkel lesen Auszüge aus Briefen der Suchdienstakte, die nach 1945 von einem Mädchen, was sich in Deutschland befand, und ihrer polnischen Mutter geschrieben wurden.
Gesprächsrunde mit ZeitzeugInnen

Zu Gast sind Barbara Paciorkiewicz und Hermann Lüdeking.
Barbara Paciorkiewicz wurde mit vier Jahren durch die Nazis ihrer Großmutter weggenommen, um eingedeutscht zu werden. Nach dem Krieg kehrte sie nach Polen zurück und wurde dort als Deutsche diskriminiert.

Hermann Lüdeking, vermutlich Jahrgang 1938, wurde mit sechs Jahren aus Polen von den Nazis verschleppt. Bis heute kennt er nicht seine eigentliche Identität. Nach dem Krieg ist er in Deutschland geblieben. Sein ganzes Leben verbrachte er damit, nach seinen Wurzeln zu suchen, die er nie gefunden hat. Die Nazis haben es geschafft, seine eigentliche Herkunft komplett zu verschleiern.
Moderation: Dr. Iris Helbing (Historikerin)