Am Montag, den 4. Dezember 2017, wird die Thüringer Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling, um 19:30 Uhr, im Meininger „Kaffee Krämer“ aus dem NSU-Untersuchungsausschuss berichten und Fragen zum umfangreichen Themenkomplex beantworten. Die Landtagsabgeordnete ist Obfrau für die Grüne Landtagsfraktion im NSU-Untersuchungsausschuss und wird einen Überblick zum Stand der Erkenntnisse geben. Im Anschluss können dann Fragen zum Thema gestellt werden. Erst Anfang November hat sich die Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds gejährt. Im November 2011 wurden in Eisenach zwei Mitglieder des NSU in einem abgebrannten Wohnmobil tot aufgefunden. Veranstalter ist das Meininger Bündnis für Demokratie und Toleranz.
„Das Wirken des sogenannte NSU zeigt auf mörderische Art und Weise, wohin es führt, wenn vor Rechtspopulismus und Rechtsextremismus die Augen verschlossen werden. Menschen mussten sterben, weil Politik und Behörden nicht genau hingeschaut bzw. mit falschen Verdächtigungen gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund Vorurteile bedient haben. Bis heute hüllen sich Behörden in Schweigen. Das ist unwürdig und unmenschlich nicht nur gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen; sondern auch gegenüber der demokratischen Zivilgesellschaft, die ein Recht auf Aufklärung hat, damit nie wieder so etwas passieren kann und wird.“, so Ulrich Töpfer der Sprecher des Bündnisses für Demokratie und Toleranz.
Der rechtsterroristischen Mordserie des NSU fielen insgesamt zehn Menschen zum Opfer. Seither versuchen Politik, Behörden und Zivilgesellschaft die Fehler aufzuarbeiten und aus den Erkenntnissen Schlussfolgerungen für die Verhinderung weiterer Anschläge und rassistischer Gewalt zu ziehen. Der Eintritt zur Veranstaltung am 4. Dezember im Kaffee Krämer ist frei.
Zum Thema entstand auch ein Film von Fatih Akin mit dem Titel „Aus dem Nichts“. Akin führte Regie und schrieb gemeinsam mit Hark Bohm das Drehbuch. Der Kinofilm kommt am 23. November in die Kinos. Für die Recherchen hatte Akin mehrere Gerichtsverhandlungen im NSU-Prozess beobachtet. Der Umgang mit den Opfern der rechtsextremen Terrorgruppe war für ihn der Auslöser den Film zu machen.