Das Meininger Bündnis für Demokratie und Toleranz lädt zum Gedenken an die Opfer des Holocaust am Donnerstag, den 27. Januar 2022 um 15:00 Uhr in die Meininger Kirchgasse ein. Die Reinigung der Stolpersteine der Familie Stromwasser in der Kirchgasse soll der symbolische Auftakt für Meininger Bürgerinnen und Bürger sein, weitere Stolpersteine in ihrer Nachbarschaft zu pflegen. An dem Gedenken wird auch Bürgermeister Fabian Giesder teilnehmen. Jährlich am 27. Januar wird der Gedenktag an die Opfer des Nationalismus begangen. 1945 befreite die Rote Armee an diesem Tag die wenigen Auschwitz-Überlebenden. Dieser Jahrestag ist seit 1996 der bundesweite Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus.
„Wir müssen uns immer und immer wieder bewusst machen, was damals für großes Leid den jüdischen Menschen angetan wurde. Dieser Massenmord an Juden und Jüdinnen, dessen Planung in der vor 80 Jahren stattgefundenen Wannseekonferenz bis ins Detail besprochen und vereinbart wurde, darf niemals vergessen werden. Es ist einfach nur erschütternd, was im Film und der Dokumentation zur Wannseekonferenz von dem Verhalten und der Einstellung der Menschen damals gezeigt wird, die an der Konferenz teilnahmen. Scheinbar unbeeindruckt von den Grausamkeiten damals werden wieder Judensterne getragen und missbraucht, die jetzige Zeit mit einer Diktatur gleichgesetzt von Impffaschismus und von einem immer totalitärer werdenden Staat geredet. Damit verunglimpft man die Opfer und nimmt ihnen die Würde. Das ist nicht zu tolerieren“, erklärt der Moderator des Bündnisses, Ulrich Töpfer.
Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Nazizeit ermordet und deportiert wurden. Die ersten Meininger Stolpersteine wurden im Jahr 2010 für Else Oestreicher, Käthe Thun und Paula Romberg verlegt. In den Folgejahren wurden weitere 32 Gedenksteine im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig zur Erinnerung in Meiningen verlegt. Über 75.000 Gedenksteine gibt es mittlerweile in fast 1.200 deutschen Städten und Gemeinden.